| Sir Edwin Landseer lebte von März 1802 bis Oktober 1872. Er galt als Tier- und Landschaftsmaler der Romantik. Er war begeistert vom Landseer sodass die Hunderasse schliesslich nach ihm benannt wurde. |
Durch Landseers bekannte Gemälde „A Distinguished member of Humane Society“ (1838) und „Saved“ (1856), welche die weiß-schwarzen Neufundländer in all ihrer Anmut und Schönheit erfassten wurde der Landseer letzlich doch berühmt. | |
Die Geschichte des Landseers ist die Geschichte des Hundes aus Neufundland, der nach England kam, dort heimisch wurde, sich züchterisch zu einer Rasse formte und anschließend zu größter Beliebtheit und Verbreitung aufstieg.
Neufundland war die erste und somit älteste Kolonie Englands. Allerdings kamen nicht die Engländer als erste Siedler dorthin. Vor ihnen hatten schon Spanier, Portugiesen und Basken die reichen Fischgründe vor Neufundland besucht. Wahrscheinlich hatten sie zum Schutz vor Bären und Wölfen den großen Hirtenhund ihrer Heimat, den weißen Berghund aus den Pyrenäen, mitgebracht. Beweise gibt es dafür nicht, aber die Ähnlichkeit im Typ zwischen dem Landseer und dem Pyrenäen-Berghund ist nicht zu übersehen.
Die Engländer brachten diese Hunde, die sie in Neufundland antrafen, mit nach Hause. Im DLC - Zuchtbuch Nr. 2 wird darüber, wie auch über die weitere Entwicklung ausführlich berichtet. Hier soll nur gesagt werden, dass dieser erste 'Neufoundland dog' in England heimisch wurde und sehr beliebt war. In zahlreichen Exemplaren wurden sie daher aus der 'Neuen Welt' als Beiladung per Schiff herübergeschafft. Sicher hat man mit diesen Importen dann in England auch gezüchtet, aber nur im privaten Rahmen. Aufzeichnungen haben sich darüber nicht erhalten.
Erst 1870 eröffnete der Kennel Club sein erstes Zuchtbuch, und erst mit Beginn dieser Eintragungen lässt sich ein Zuchtgeschehen rekonstruieren. Aber da hatten die Landseer den Höhepunkt ihrer Beliebtheit schon hinter sich. Dennoch waren unter den eingetragenen Tieren die weiß - schwarzen in der Mehrzahl, wenn auch leider längst nicht bei jedem Hund die Fellfarbe angegeben ist. Man trennte die Zucht nicht nach Farben, auch nicht nach Typ. Was aus Neufundland stammte, galt als Neufundländer und konnte verpaart werden. Dagegen erhob sich zwar Einspruch, er konnte aber nicht durchdringen.
Da die schwarze Fellfarbe in der Vererbung dominiert, war es nur eine Frage der Zeit, bis die Schwarzen in der Überzahl waren. Ihnen gehörte die Zukunft der Rasse.
Der weiß - schwarze Hund hatte zwar seine Größe und Mächtigkeit, seine imposante Gesamterscheinung, sein dekoratives Haarkleid und sein gutes Wesen an seine schwarze Nachkommenschaft vererbt, die damit nun prunkte und als 'Neufundländer' in der Gunst des Publikums ganz oben stand. Aber der weiß - schwarze Vater dieser Entwicklung stand im Schatten. Seine Tage waren gezählt. In England war er zum Verschwinden verurteilt.
Schweizerische und deutsche Kynologen und Züchter führten die Wende herbei. Sie holten die letzten guten Tiere aus England und bauten damit um 1900 die kontinental - europäische Reinzucht der Landseer auf. Darüber, und wie es weiterging, findet sich ein ausführlicher Bericht im DLC - Zuchtbuch Nr. 1. Wäre die Rettung der Landseer nicht vor 100 Jahren schon eingeleitet worden, eine der herrlichsten Rasseschöpfungen des 19. Jahrhunderts wäre endgültig verloren gewesen. (siehe VDH Rasselexikon)
Weiteres zum Landseer folgt....